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Neue Rollen von Methylenblau

From Mitochondrial Function to Neuroprotection – An Emerging Role for Methylene Blue

Allgemeines zu MEthylenblau (MB)

  • Methylenblau ist ein altes Medikament mit neuem Potenzial für neurologische Anwendungen
  • Es wirkt als alternativer Elektronenträger in der mitochondrialen Atmungskette, was zu einer verbesserten mitochondrialen Funktion führt
  • MB besitzt antioxidative Eigenschaften und kann oxidative Schäden verringern, indem es Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) reduziert
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Wirkungen Wirkung bei neurodegenerativen Erkrankungen

  1. Globale und fokale Ischämie (z.B. Schlaganfall):
    • MB schützt Nervenzellen nach globaler zerebraler Ischämie (z.B. nach Herzstillstand).
    • Es fördert die Wiederherstellung der mitochondrialen Funktion, reduziert Zellschäden und Entzündungen.
    • In Kombination mit Hypothermie ist die neuroprotektive Wirkung besonders stark.
    • MB reduziert die Aktivität schädlicher Enzyme wie Caspasen und hemmt Stickstoffmonoxid-Synthase.
  2. Alzheimer-Krankheit:
    • MB hemmt die Bildung von Amyloid-β-Oligomeren und fördert deren Abbau.
    • Es schützt die Mitochondrien vor Amyloid-induzierten Schäden und verhindert oxidativen Stress.
    • MB vermindert die Aggregation von Tau-Proteinen und reduziert dadurch Neurofibrillenbildung.
    • In Tiermodellen verbesserte MB die kognitive Leistung und reduzierte Plaques sowie Tau-Last.
  3. Parkinson-Krankheit:
    • MB verbessert die mitochondriale Funktion, insbesondere in Bezug auf die Atmungskette (Komplex I und IV).
    • In Tiermodellen mit Parkinson-Symptomen führte MB zu Verhaltensverbesserungen.
    • Es regt Autophagie und Mitophagie an, was wichtig für die Entfernung beschädigter Mitochondrien ist.
  4. Schädel-Hirn-Trauma (TBI):
    • MB reduziert das Infarktvolumen, Ödeme und neurologische Defizite nach TBI.
    • Es senkt Entzündungen und unterstützt die Zellreparatur durch Förderung von Autophagie.
    • MB wirkt auch noch positiv, wenn es 24 Stunden nach der Verletzung verabreicht wird.

MB als kognitiver verstärker und bei altersbedingtem Abbau

  • MB verbessert die Gedächtnisleistung und erhöht die zerebrale Durchblutung.
  • Es aktiviert die mitochondriale Biogenese und das Nrf2/ARE-Signalweg zur antioxidativen Verteidigung.
  • In Tierstudien wurde eine Förderung der Neurogenese nach Schlaganfall beobachtet.
  • MB verbessert die Überlebensrate und Migration neugebildeter Nervenzellen.

Nebenwirkungen & Kontraindikationen

  • Bei hohen Dosen kann MB Blutdruck und Herzrhythmus beeinflussen.
  • Es kann bei Personen mit G6DP-Mangel Anämie verursachen.
  • In Kombination mit SSRIs besteht die Gefahr eines Serotonin-Syndroms.
  • MB sollte bei Neugeborenen mit Vorsicht angewendet werden, da es toxisch wirken kann.

Fazit

  • Methylenblau zeigt vielversprechende neuroprotektive Wirkungen bei diversen Erkrankungen des Gehirns.
  • Es unterstützt die Mitochondrienfunktion, reduziert Entzündungen, verhindert Zelltod und fördert die Regeneration.
  • Die Anwendung in der Klinik ist wegen seiner guten Sicherheit und Verfügbarkeit weltweit vielversprechend.
  • Weitere Studien an Menschen sind notwendigen, um die Ergebnisse aus Tiermodellen zu bestätigen.

Tucker D, Lu Y, Zhang Q. From Mitochondrial Function to Neuroprotection-an Emerging Role for Methylene Blue. Mol Neurobiol. 2018 Jun;55(6):5137-5153. doi: 10.1007/s12035-017-0712-2. Epub 2017 Aug 24. PMID: 28840449; PMCID: PMC5826781.

Quelle: From Mitochondrial Function to Neuroprotection – An Emerging Role for Methylene Blue

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